Samstag, 11. August 2012

Die Wege trennen sich

Als wir von der Metrostation die graue Treppe hinauf stiegen und unser Blick zum ersten Mal die Innenstadt von San Francisco streifte, dachten wir, wir seien im falschen Film. Mann soll sich das folgendermassen vorstellen. Zwei schwerbepackte Backpacker (zumindest fühlte es sich so an) hatten soeben den ca. 10. Flug hinter sich (haben die Übersicht verloren), zudem eine Zugfahrt aus dem Flughafen zur Metrostation und eine Metrofahrt in die Innenstadt. Müde von der Anreise schleppten wir uns die eben erwähnte Treppe hinauf. An der obersten Stufe angelangt fiel der erste Blick auf die linke Seite. Ein Mann Mitte 50 und mit grauem Haar sang lauthals amerikanische Lieder und ein leerer Starbucksbecher diente als Mikrofon, auf der rechten Seite tummelte sich eine Gruppe von Möchtegern-Hip-Hop-Gangstern und stellten uns ihre Breakdancekünste zur schau (habe ich die laute Musik dazu erwähnt?), geradeaus eine riesenlange Menschenschlange (die warten wohl alle auf den berühmten Cabel Car) und zuletzt fiel unser Blick auf eine Horde Obdachloser, alle mit einer anderen Kartonaufschrift aus welchen Gründen wir ihnen "spenden" sollten. Auf alle weiteren gewöhnungsbedürftigen Individuen die uns auf der Suche nach unserem Hotel vorbei kamen gehe ich nicht weiter ein. Was für eine verrückte Stadt!
Nach vier Tagen Nebel, diverser Besichtigungen, ein zufälliges Treffen mit zwei Schweizer Kollegen und einem teuren Arztbesuch holten wir unser Mietauto am Flughafen ab.
Wir düsten auf der berühmten Highway Nr. I der Pazifikküste entlang bis nach Los Angeles. Der Weg führte uns zum Big Sur, wo die Fahrt zur Berg- und Talfahrt wurde. Die Strasse führte uns an verlassenen Strandbuchten vorbei, schlängelte sich an Klippen entlang und gab den Blick frei auf eine grossartige Steilküste an der sich die mächtigen Pazifikwogen brachen. Einfach genial!

Mit unserer Ankunft in Los Angeles hiess es leider auch schon bald Abschied nehmen. Während es Silvan nördlich nach New York zieht, geht mein Weg weiter südlich nach Ecuador.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge fängt für mich nun ein neues Kapitel auf meiner Reise an.
Ich werde dich vermissen!

2 Kommentare:

ettegu hat gesagt…

Hallo Livia, ich wünsche dir weiterhin ein tolle Reise und pass auf dich auf!! Guido.

ettegu hat gesagt…

Jetzt habe ich das ganze Anmeldeprozedere durch und ich hoffe, du hast meine urspr. Mitteilung erhalten. GG.