Melbourne

Tag 1

Nach 12 Stunden Fahrt bin ich am Donnerstag, 24. April um 7 Uhr morgens in Melbourne angekommen.
Die Hauptstadt von Victoria, mit rund 3.7 Mio. Einwohnern nach Sydney die zweitgroesste Metropole des Kontinents, besitzt neben einem abwechslungsreichen Kulturangebot vieles von dem, was noetig ist, um auf die Hitliste der Weltstaedte mit der groessten Lebensqualitaet zu gelangen.
Durch meine schlaflose Nacht, legte ich mich nach meiner Ankunft in der Jugendherberge erst einmal fuer einige Stunden ins Bett. Am Nachmittag allerdings packte mich erneut die Neugierde auf eine neue Stadt. Ich besuchte den ganz nahe gelegenen Queen Victoria Market, der in ueber 100 Jahre alten Hallen untergebracht ist. An mehr als 1000 Verkaufsstaenden werden von Lebensmittel, ueber Kleidung bis Souveniers so ziemlich alles angeboten. Vor allem die Frucht- und Gemuesestaende haben es mir angetan und waren fuer mich das reinste Einkaufsparadies! Obwohl mein Fruechteeinkauf heute eher spaerlich ausging. Am Abend wurde ich noch vom Hostel mit Wein und Kaese herzlich willkommen geheissen und dann ging es fuer mich schon bald wieder ins Bett, da ich am naechsten Tag um halb sechs aufstehen wuerde und ich mit den Schlafstunden sowieso schon hinterher lag.

Tag 2

Die rund 1000 km lange Route zwischen Melbourne und Adelaide folgt weitgehend einem der spektakulaersten Kuestenabschnitte Australiens, dem Great Ocean Road.
An diesem Tag hatte ich das Vergnuegen einen Teil des Great Ocean Road mal genauer in den Augenschein zu nehmen. Der Weg fuehrte uns zu dem Ort Torquay, dort, wo der Road beginnt. Wir fuhren an Torquay vorbei zum beruehmten Bells Beach. Dort findet alljaehrlich zu Ostern ein Surfwettbewerb mit internationaler Beteiligung statt. Weiter ging es zum Ferienort Anglesea von dessen Split Point-Leuchtturm sich ein schoener Blick auf die Kliffkueste bietet. Nach einem kurzen Mittagsstop in Apollo Bay fuhren wir kurvenreich und mit grandioser Aussicht, der Great Ocean Road entlang zum Otway National Park, wo wir einen Abstecher in dessen Regenwald wagten.
Die spektakulaersten Abschnitte der Suedwestkueste von Victoria konzentrieren sich im Port Campbell National Park. Hier besteht die Steilkueste hauptsaechlich aus weichem Sand- oder Kalkstein. In Jahrmillionen haben die Elemente aus der Landmasse bizarre Felsskulpturen modelliert. Dazu gehoeren die Felsen der Twelve Apostles, die isoliert von der Kliffkueste auf der See trotzen. Eigentlich muesste der groesste Publikumsmagnet an der Great Ocean Road in "Eleven Apostles" umbenannt werden, denn im Juli 2005 stuerzte eine der Felssaeulen in sich zusammen. Das Panorama war wunderschoen mit all den zusammenpassenden Farben und Formen. Wenige Kilometer weiter besuchten wir die von der Brandung ausgehoelte Schlucht Loch Ard Gorge. Bis 1920 ereigneten sich an der 120 km langen "Shipwreck Coast" groessere Schiffskatastrophen. Dass sich die Kuestenlinie des Port Campbell National Park in staendiger Veraenderung befindet, beweist auch unser letzter Tagesstop, die einst zweibogige Naturbruecke London Bridge, welche frueher mit dem Festland verbunden war. Nach einem wundervollen Tag mit vielen Eindruecken sind wir spaet abends wieder in Melbourne angekommen.

Tag 3

"Es ist Samstag der 25. April und in zwei Tagen (!!!) werde ich schon nach Hause fliegen..." Dies waren meine ersten Gedanken an diesem Morgen. Die Zeit rennt mir davon, dabei habe ich doch noch soviel zu erledigen!

Dieser Tag galt als Stadterkundungstag. Ich werde ihn nicht mehr ganz so ausfuehrlich beschreiben wie die von Brisbane oder Sydney, da mir die Zeit dafuer schlichtweg fehlt.
Mein heutiger Lauf begann am Southgate Complex, der sich an das suedliche Ufer des Yarra-River schmiegt. Tagsueber wie abends kann man von der Flanierpromenade das gegenueberliegende City-Panorama geniessen. Weiter suedlich neben dem Botanischen Garten ragt der kolosale Shrine of Remembrance empor, ein 1934 eingeweihtes Ehrenmal fuer die australischen Opfer des Ersten Weltkrieges. Wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt, gibt es diese Ehrenmale in jeder groesseren Stadt in einer anderen Form und Groesse. Auch im suedlichen Teil der City befindet sich das Victorian Arts Centre, das kulturelle Aushaengeschild der Stadt. Am anderen Ende der Stadt erhebt sich das Exhibition Building, das, fuer die Weltausstellung von 1880 erbaut und von 1901 bis 1927 bis zum Umzug in die neue Hauptstadt Canberra dem Bundesparlament als Tagesstaette diente. Am Rande der Parkanlage befindet sich noch das Melbourne Museum. Weiter noerdlich geht die City nahtlos in den Vorort Carlton ueber, der heute Zentrum des griechischen und vor allem italienischen Lebens ist. Die quirlige Lygon Street ist Melbournes "Little Italy" mit Pizzerias und Espressobars wo das Auge reicht. Die Gegend gefaellt mir richtig gut und man fuehlt sich wie in den Strassen Italiens! Mittelpunkt der Metropole ist der im Stil europaeischer Piazzas gestalteter Federation Square. Auf dem weitlaeufigen Areal erheben sich mehrere futuristische Gebaeude, die Museen, Galerien, Theater und Kinos sowie Restaurants, Cafes und Boutiquen beherbergen.

Tag 4

"Ist es wirklich schon soweit? Ist nun tatsaechlich mein letzter voller Tag in Australien angebrochen?"

Ja er ist! Und wie! Denn heute ist der Tag auf den ich vier lange Monate gewartet habe, mein hemmungsloser Shopping-Tag!!!! Juhuiiii!
Heute wurde eingekauft was das Zeug hielt, mit viel Elan und Freude. Es gab fast keinen Laden der verschont vor mir blieb! Der Nachhauseweg war dafuer umso umstaendlicher, da ich im gesamten sechs Taschen zu transportieren hatte! Aber fragt mich ja nicht was ich alles eingekauft habe, kann mich naemlich jetzt schon nicht mehr daran erinnern....Allerdings kann ich mich sehr gut an meine ersehnten Stiefel erinnern die ich gekauft habe, nicht die selben die ich in Brisbane gesehen habe, sondern noch vieeeel schoenere!
Am Abend hiess es meinen Koffer ausmisten - endlich - und fuer den morgigen Tag alles zurecht richten. Ich hoffe nur, dass die Wage am Flughafen nicht zu viel Uebergewicht anzeigt, denn ich denke nicht im Traum daran auch nur Etwas zurueck zu lassen!

Tag 5

"Ich kann es nicht fassen, heute fliege ich zurueck in die Schweiz"!

Mehr gibt es da eigendlich auch nicht zu erzaehlen, ausser das mein Flug heute Abend um 7 Uhr (australische Zeit, das heisst acht Stunden im Voraus) von Melbourne startet und ich am Dienstag, 29. April um 13.20 Uhr (Schweizerzeit) am Flughafen in Zuerich ankommen werde.
Ich werde mich dann das letzte Mal noch aus der Schweiz melden, sobald ich die Zeit dazu finde.